Bad Soden braucht ein Verkehrskonzept

06.11.2017

Die Verkehrssituation in Bad Soden ist ein Problem. Zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr kann nicht mehr von einem Verkehrsfluss gesprochen werden. Bad Soden versinkt regelrecht im Stau
„Bad Soden braucht dringend ein Verkehrskonzept, das die aktuelle Situation und geplante Neubaugebiete einbezieht und prüft, wie Verkehrsfluss und –sicherheit verbessert werden können.“ meint Bürgermeisterkandidat Sven Hahnel dazu.
Die Kernstadt ist zwar über den Bahnhof und diverse Busverbindungen an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen, aber die halbstündige Taktung und die Unzuverlässigkeit der Verbindung nach Frankfurt zwingt viele Pendler trotzdem in die Autos.
Wer allerdings versucht, aus Altenhain mit öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Frankfurt aufzubrechen, ist auf eine Busverbindung angewiesen, die lediglich stündlich verkehrt. Auch die Verbindungen zwischen den Stadtteilen sind alles andere als perfekt.
„Es müssen Lösungen gefunden werden, wie die Stadtteile besser miteinander vernetzt werden können. Dabei stelle ich mir innovative Lösungen wie z.B. Carsharing oder einen Stadtbus durch alle Stadtteile vor.“ so Hahnel. Der liberale Bürgermeisterkandidat sieht eine Möglichkeit einen Stadtbus kostengünstig zu realisieren: „Einen Stadtbus könnte man in Form eines Bürgerbusses realisieren. Dies wurde bereits im Stadtentwicklungskonzept von ‚Albert Speer & Partner‘ im Jahr 2013 angeregt. Statt in Kooperation mit einem Taxi-Unternehmen wie im Stadtentwicklungskonzept angeregt, könnte der Bürger-Bus von einer ehrenamtlichen Bürgerinitiative betrieben werden. Das Prinzip des Bürgerbusses wird bereits erfolgreich in einigen hessischen Kommunen betrieben. Dadurch können auch für Unternehmen nicht wirtschaftliche Strecken bedient werden.“
Auch für das Dauerproblem der fehlenden Parkplätze sieht Sven Hahnel in Carsharing eine Lösung: „Nahezu alle Bürger, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arbeitsweg bestreiten, haben trotz allem ein eigenes Auto um beispielsweise abends oder am Wochenende Einkäufe zu erledigen. Im Gegensatz dazu haben wir bei der Stadtverwaltung einen Fuhrpark, der genau zu diesen Zeiten unbenutzt ist. Hier könnten sich die Bedürfnisse von Bürgern und Verwaltung ergänzen. Tagsüber bestreiten städtische Mitarbeiter ihre Dienstfahrten mit den Autos und nach Feierabend stehen die Fahrzeuge den Bürgern zur Verfügung.“

Dass diese Idee gar nicht so weit hergeholt ist, zeigt ein Blick in die Nachbarstadt Königstein. Hier wird in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das auf Carsharing spezialisiert ist, genau das Umgesetzt, was sich der liberale Bürgermeisterkandidat für seine Heimatstadt vorstellt. Der Königsteiner Stadtverwaltung stehen tagsüber zwei Elektrofahrzeuge für Dienstfahrten zur Verfügung, die abends von den Bürgern genutzt werden können.
„Eine weitere verkehrstechnische Entlastung würde für Bad Soden die Umsetzung der Regionaltangente West bringen. Bei Realisierung wäre es dann möglich von Bad Soden aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ohne Umstieg, die zwei wohl größten Pendlerziele ‚Flughafen‘ und ‚Industriepark Höchst‘ zu erreichen.“ so Hahnel zur Zukunft des ÖPNV.